Warum ich male
Ich male, weil ich Farbe, Natur und Leben liebe. Meine Bilder sind keine Kopie der Natur, sondern interpretieren diese aus meiner Sicht und meiner Fantasie. Ich glaube, ein Gemälde sollte die Sicht des Künstlers und seine Gedanken zur Darstellung des Objektes beinhalten. Ich hoffe, dass ich dies in meinen Arbeiten vermitteln kann und bemühe mich, dieses mit jedem Gemälde zu tun, das ich erschaffe.
Über meine Kunstwerke und meinen kreativen Prozess
Malen ist für mich mehr als eine kreative Art, mich auszudrücken. Durch das Malen lerne ich ohne Gedankenunterbrechung zu sehen. Ich liebe es zu sehen - ob die Landschaft um mich herum, die Farben am Himmel oder die Blätter, die von der Sonne erleuchtet werden in meinen Bildern Gestalt annehmen. Ich habe schon früh eine Liebe zum Malen entwickelt, aber erst in den letzten Jahren bekam sie eine völlig neue Bedeutung für mich.
Ich bin überzeugt, dass Malerei eine Möglichkeit ist, meine eigene Interpretation der Welt um mich herum kreativ auszudrücken. Im Laufe der Jahre wurde mir jedoch klar, dass Malerei nicht das war, was ich zunächst dachte. Es ist eine Annäherung. Es ist ein Einblick in meine Welt, die den Betrachter hoffentlich erkennen lässt, wie mein Ausdruck, einer Mischung aus Farbe, Fantasie und Loslassen im Bild entstanden ist. Je mehr ich malte, desto klarer konnte ich meine Sicht und meinen Ausdruck umsetzen. Dabei kann ein Motiv durch verschiedene Bedingungen von außen oder Innen immer neue Ergebnisse bringen. „Die Farbe hat mich. Ich bin Maler“, sagte einst Paul Klee und bei mir ist es ebenso.
Bevor ich mit dem Zeichnen, Malen oder Collagen beginne, schaue ich auf das Motiv und lasse es einwirken. Ich versuche, meine Motive mit meinen Augen zu erleben, bevor ich einen Pinsel auf die Leinwand lege. Ich fange nicht gleich mit dem Malen an, da ich Zeit brauche, um das Thema zu verstehen und umzusetzen. Das kann Tage, Stunden aber auch nur Minuten dauern. Immer wieder muss ich lernen loszulassen und mir die Freiheit geben, Farbe, Formen und Bewegung in meinen Kunstwerken so zu interpretieren, wie ich es sehe und nicht zu genau das Motiv darzustellen. Es ist der mentale Raum zwischen diesen beiden Gefühlen, in dem ich wirklich male. Dies ist der Raum, den ich jedes Mal erreichen möchte, wenn ich male.
Mir wurde klar, dass Paul Klee auch mit seinem Satz: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar“ genau meine Philosophie des Malens getroffen hat. Dass Kunst eine Wirklichkeit hinter der Alltagswirklichkeit zu bezeichnen vermag, gehört zu den größten Versprechen der Kunst der Moderne. Diese Erwartung an meine Kunst und mich als Künstler leitet mein Schaffen. Auch prägt diese Erwartung bis heute den Blick gerade eines breiten Publikums auf die Kunst.
Bei meinem Malprozess versuche ich alle störenden Gedanken abzuschalten und mich ausschließlich auf mein Gefühl für die Farben zu verlassen. Vieles passiert einfach, ohne bewusst über Kunsttheorie und -technik nachzudenken. Dies ist die Erfahrung, die ich für jedes Mal anstrebe, wenn ich eine neue Leinwand beginne.
Jedes Mal, wenn ich zu malen beginne, beginne ich damit, meine Gedanken zu beruhigen. Dabei hilft mir Musik, die je nach der vorherrschenden Stimmung ausgewählt wird. Auf diese Weise kann ich mit meinen Augen wirklich sehen und kann auch wirklich malen. Es ist meine Absicht, dass der Betrachter nicht nur die oberflächliche Schönheit meiner Bilder sieht, sondern auch meine Intention hinter dem Malprozesses versteht.